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Warum wir unser Geschäftsdepot auch im Jahr 2020 noch bei Degiro haben

Nach unserer Erfahrung sind unsere eigenen Kriterien für die Brokerwahl komplett anders gewichtet, als in Vergleichstests einschlägiger Finanzmedien oder auch in so manchen Blog-Artikeln, die sich vorrangig nach Kriterien der Suchmaschinenauffindbarkeit oder Affiliatibilität gestaltet scheinen. Für uns gibt es aber nach kontinuierlicher Evaluierung in den letzten sechs Jahren nach wie vor nur einen Broker, der sämtliche Anforderungen, die wir stellen, bestmöglich erfüllt.

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Und es gibt genug Punkte, die man an Degiro* bemängeln könnte. Sei es nur die Unfähigkeit, seit über 1,5 Jahren (!) keine Geschäftskonten mehr eröffnen zu können. Grundsätzlich bietet Degiro Geschäftsdepots nämlich an. Auch wenn das Eröffnungsformular in der Zwischenzeit dahingehend ebenfalls uneindeutiger gestaltet wurde. Wir kriegen ebenfalls ständig Anfragen danach – weil wir Degiro nach wie vor als erste Wahl empfehlen -, und auch in unserer Facebook-Gruppe ist das ein heißes Thema, welcher Broker derzeit überhaupt noch Konten eröffnet, da anscheinend fast alle Anbieter operativ überlastet scheinen.

In der Praxis werden aber bei Degiro schon weit vor Corona keine Geschäftsdepots mehr zur Eröffnung angenommen. Unserem Verdacht nach aufgrund der bisher wahrscheinlich fehlerhaften US-Quellenbesteuerung. Ein erst im Mai diesbezüglich explizit aufgenommener Passus in die Degiro-Richtlinien zu Kapitalmaßnahmen würde unsere Vermutung bestätigen. Uns ist nämlich aufgefallen, dass ECI-Anteile (Erklärung siehe hier) bei unserer UG mit dem US-Steuersatz für natürliche Personen quellenbesteuert werden und nicht mit dem Satz für Körperschaften – was darauf hinwies, dass etwas nicht stimmt. Das ECI-Thema hat sich für uns in der Zwischenzeit von selbst erledigt, da infolge der Trump’schen Steuerreform unsere vormaligen Limited Partnerships (KKR, Carlyle Group, Blackstone Group) sämtlich in Kapitalgesellschaften konvertierten.

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Ein anderer Grund zur Bemängelung von Degiro ist sicherlich, mitten in der Corona-Krise überhaupt gar keine Kontoeröffnungen mehr zuzulassen. Stattdessen wurde eine Warteliste eingeführt – bekanntlich sogar auch für Privatkunden. Weil die Degiro-Mitarbeiter vom Home-Office aus arbeiten müssen. Das kann doch für ein revolutionäres FinTech-Unternehmen mit weitgehend digitalen, automatisierten Prozessen nicht ernsthaft ein Grund sein. Aber Revolution ist natürlich auch ein gutes Stichwort. Denn die revolutionäre Sprengkraft, die Degiro gerade in den Anfangsjahren um 2014 herum vermittelt hat, ist zwischenzeitlich auch weitgehend gewichen.

Degiro ist noch ungefähr so revolutionär wie die heutigen Grünen im Bundestag. Es wurde schon zum Marktstart in Deutschland in 2014 angekündigt, einen Broker ganz ohne Kosten auf Werbungsbasis zu entwickeln – nie gekommen. Nun kommen Broker wie Robinhood oder Gratisbroker und fangen an, Degiro die Butter vom Brot zu nehmen. Es wurde angekündigt, Bruchteile von Aktien handeln zu können, was nach unserer Kenntnis letztlich ebenfalls nie kam. Es sollte eine sogenannte Kombinationsorder kommen, bei der man mehrere Aktien mit einer Order hätte kaufen können – bis heute nichts.

Übrigens ist natürlich IB mit seinen Ablegern der nächstplatzierte ernstzunehmende Konkurrent, der in Teilbereichen bessere Konditionen bietet, in dem für uns maßgeblichen Bereich der Wertpapierkreditkosten im fünfstelligen Betragsband jedoch schlechter ist als Degiro. Schaut man sich die aufs Jahr anfallenden Gebühren und Zinsen in der Summe an, schlägt das Pendel (für uns!) deshalb klar zugunsten von Degiro aus. Daneben ist bei IB die Mindesteinlage zu beachten. Wenn man nicht mehr als 100.000 USD Eigenkapital mitbringt, erhebt IB Kontoführungsgebühren, wenn nicht ein monatlicher Mindestgebührenumsatz erreicht wird. Das können bis zu 20 USD pro Monat sein, was natürlich völlig lächerlich ist in der heutigen Zeit. 

Aber auch bei Degiro ist nicht alles Gold, was glänzt. Denn zwar wird hier keine monatliche Kontoführungsgebühr erhoben, dafür aber ein jährliches Börsenplatznutzungsentgelt von  2,50 EUR. Noch erträglich, gerade wenn man nicht auf vielen verschiedenen Börsen handelt, sondern sich auf NYSE, NASDAQ und XETRA beschränken würde. Was Degiro aber sehr geschickt gemacht hat, ist die Fremdwährungsumrechnung. Diese ist nämlich standardmäßig aktiv und bei jedem Währungswechsel werden 0,1% Wechselgebühren auf den Umrechnungskurs aufgeschlagen. Hier kommt ein weiteres Problem von Degiro zum Tragen, und das ist mangelnde Transparenz in wenigen Teilbereichen. Degiro hat hinsichtlich der Qualität der Handelsplattform und beispielsweise der Steuerberichte gigantische Schritte nach vorn gemacht, was allerdings nach wie vor nicht offen ausgewiesen wird, sind diese Währungswechselkosten. Und die können bei einer 10.000-EUR-Order eben auch mal schnell 10 EUR Wechselgebühren verursachen.

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Das muss jeder Anleger im Einzelfall für sich analysieren. Hierbei hilft es natürlich nicht, jemand anderen zu fragen (bspw. auf Facebook), welcher denn nun der beste Broker für einen ist. Auch wir haben das nur rausbekommen, indem wir (a) wussten, was wir wollten und indem wir (b) Preis-Leistungs-Verzeichnisse der Anbieter geprüft haben und uns eben auch über die Finanznachrichten über Brokerneuigkeiten auf dem Laufenden halten.

Und der Wertpapierkredit, den Degiro* mit realistischen Zinskonditionen (derzeit 1,25 % p.a.) de facto überhaupt erst möglich gemacht hat, stand ja damals auch noch in der Schmuddelecke. Zum einen, weil er bei den fettgewordenen etablierten deutschen Brokern prohibitiv teuer war (was er in der Breite immer noch ist) und zum anderen, weil Wertpapierkredite von allen Seiten pauschal als viel zu riskant abgestempelt wurden. Auch dieses Thema mussten wir uns erst einmal ansehen, analysieren und wir haben dann ja für uns auch die entsprechende – in der deutschsprachigen Finanzblogszene bis dato unbekannte – Lösung gefunden, mittels derer sich ein Wertpapierkredit in der Praxis gut handhaben lässt, auch ohne daran pleite zu gehen. Es ist eine Binsenweisheit, dass man entweder über das Geld anderer Leute reich wird oder über die Zeit anderer Leute. Mindestens eine Variante davon sollte man also versuchen zu nutzen. Idealerweise kann man beides kombinieren. Das nennt sich dann Unternehmertum. Es gibt jedenfalls bis heute keinen Broker, der Degiro bei den Themen Beleihbarkeit von Aktien (zu ETFs haben wir nach wie vor mangels Einsatzes keine praktischen Erfahrungen sammeln können) und zugleich den Zinskonditionen im Einsteigerbereich von 0 bis 100.000 Euro Kreditbetrag das Wasser reichen kann.

Im Übrigen scheint es in den letzten Monaten keinen Bank-Run, sondern einen wahren Broker-Run gegeben zu haben. So berichtet ING über einen Anstieg von 600 % bei den Depoteröffnungen gegenüber dem Vorjahresmonat, vor allem von jüngeren Anlegern. DKB und Consorsbank berichten immerhin noch von 400 % Anstieg. Comdirect berichtet über den größten Ansturm seit der Dot-Com-Blase. Insofern scheint es nicht nur an Degiro allein zu liegen, dass sie überlastet sind. Denn Wartelisten für Depoteröffnungen gibt es auch andernorts. Und gerade haben wir die Nachricht von Degiro erhalten, dass die Warteliste für Privatkunden in dieser Woche wieder abgeschafft wurde. Depoteröffnungen sind also im Grundsatz ab sofort wieder möglich.

Aber kommen wir zurück zum Kernthema, warum wir auch im Jahr 2020 noch vorrangig bei Degiro sowohl Geschäfts- als auch Privatkunden sind. Und hier kommen vor allem steuerliche Gründe ins Spiel. In Deutschland gibt es im Steuerrecht zwei strukturelle Bruchlinien. Die eine ist Inlandsdepot vs. Auslandsdepot und die andere ist Privat vs. Unternehmen. Man kann sich das mit dem Hauptwerkzeug des BWL’ers, also der Vier-Felder-Matrix, als vier Quadranten denken, wobei man am schlechtesten dran ist, wenn man zu Privat und Inlandsdepot zählt.

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Besonders vorteilhaft ist unseres Erachtens dagegen die Kombination Auslandsdepot (wie eben bei Degiro) und Unternehmen. Hiermit werden nämlich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen entfällt der unsägliche und bevormundende Kapitalertragsteuerabzug an der Quelle (also 25 % Abgeltungssteuer auf alles beim deutschen Broker). Dieser kommt nur noch bei aus Deutschland stammenden Dividenden zum Tragen und da kommt man auch nicht drum herum. Die letzte Möglichkeit bei der Dividende die Steuer zurückzubekommen ist in der Steuererklärung, falls sich eine Erstattung bei den Einkünften aus Kapitalvermögen ergeben sollte.

Zum anderen profitiert man natürlich über die Möglichkeit signifikant niedrigerer Steuersätze im unternehmerischen Bereich, über die wir schon reichhaltig berichtet haben. Besonders die Bereiche Aktienanlage und Aktienfonds/-ETFs werden (aus Anlegerperspektive wohlgemerkt) ridikulöserweise niedrig bis niedrigst besteuert, während dem normalen Privatanleger beständig die Altersvorsorge wegbesteuert wird.

Im Ergebnis erreichen wir bei Degiro durch den fehlenden Kapitalertragsteuerabzug bzw. die fehlende Abmelkungsteuer deshalb eine Steuerstundung idealerweise bis zu 1,5 Jahre bis zur Nachversteuerung in der Steuererklärung. Wobei wir unser Finanz-Set-Up durch Verlagerung in die Sparschwein-UG wie beschrieben darüber hinaus so optimiert haben, dass auch nach der abzugebenden Steuererklärung die geringstmögliche Steuer herauskommt. Jedenfalls haben wir noch keinen Weg gefunden, auf unter 15,8 % Steuern auf Dividenden, 3,2 % Steuern auf Aktien-ETF-Erträge und 0,8 % Steuern auf Aktienveräußerungsgewinne zu kommen – altersvorsorgeverträgliche Steuersätze! Jedenfalls ist das Steuerabzugskriterium ein Grund, warum wir nach wie vor nicht bei deutschen Brokern, auch nicht bei Neo-Brokern sind. Wobei wir bei letzteren jetzt zumindest mal das Geschäftsdepot testen wollen – was aber derzeit (natürlich…) nicht eröffnet werden kann.

Des Weiteren ist für uns neben dem fehlenden Steuerabzug der Wertpapierkredit entscheidend. Wir haben sicherlich höhere fünfstellige Summen Eigenkapital im Depot heute nur deshalb, weil Degiro den Wertpapierkredit zu rund 1 % anbietet und der Hebeleffekt über die Jahre exzellent funktioniert hat. Bei den geldwerten Vorteilen, die das bringt, kann man durchaus auch mal ’nen Schnaps mehr Gebühren an anderer Stelle verschmerzen. Der Wertpapierkredit ist für den „normalen“ Anleger tatsächlich etwas Brandgefährliches und nur geeignet, wenn man in der Lage ist, sich zu einem Thema auch mal eigene Gedanken zu machen. Wir berichten hier offen darüber, aber es ist auf eine gewisse Weise natürlich „gefährliches Wissen“, wenn man als Leser damit nicht umzugehen weiß. Wie immer appellieren wir an die Selbstverantwortung jedes Einzelnen, die Dinge erst zu verstehen und erst danach umzusetzen.

Ansonsten gibt es nur kleinere Neuigkeiten bei Degiro*. Die im Zuge der Mifid-2-Reform und damit verbunden dem Verbot des internen Order-Matchings angehobenen Gebühren wurden bereits Anfang Februar wieder auf das vorherige Niveau gesenkt. Ein Niveau, das im Vergleich sicherlich immer noch kompetitiv ist, aber man ist nicht mehr der Billigste am Markt. Des Weiteren wurde Degiro bekanntlich an Flatex verkauft. Wir haben das zunächst negativ interpretiert, weil es immer ein schlechtes Zeichen ist, wenn Alteigentümer raus wollen. Allerdings erhalten diese neben einer auskömmlichen Barkomponente von 60 Mio. EUR neue Aktien an Flatex im Wert von 190 Mio. EUR, sodass nicht zu befürchten steht, dass die Sülze nun geliert. Die Beteiligung der Degiro-Gründer war für uns Grund genug zur Hoffnung – und auch Anlass, uns Flatex-Aktien ins Depot zu holen. 

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15 Gedanken zu „Warum wir unser Geschäftsdepot auch im Jahr 2020 noch bei Degiro haben“

  1. Der Versuch, ein Depot bei Degiro für meine UG zu eröffnen, wurde nach einigen Wochen Warteliste vorgestern mit folgendem Kommentar beendet: „Geschäftsdepots sind derzeit wegen interner Überarbeitung leider nicht möglich. Wir können Ihnen leider nicht sagen, ob und wann genau diese speziellen Accounts wieder möglich sein werden.
    Man erwartet dies im Laufe des Jahres 2020. Sie werden dann wahrscheinlich diese Option online auf unserer Webseite zur Direktregistrierung erkennen.“

  2. Ich habe vor etwas über einem Jahr ein Depot bei Degiro eröffnet, nach Lesen eurer Empfehlungen. Ja, es ist im Vergleich zu anderen Brokern relativ günstig, auch nach Berücksichtigung versteckter Kosten wie schlechter Ausführungskurse und den angesprochenen Fremdwährungswechselgebühren. Mit dem Service und der Qualität der Plattform habe ich allerdings sehr schlechte Erfahrungen gemacht. In turbulenten Börsenzeiten (bspw. März 2020) kommt es zu zahlreichen Aussetzern und es war teilweise kein Handel möglich. Viel schlimmer noch wiegt für mich aber, dass dabei durch einen technischen Fehler der Plattform Fremdwährungssalden (gebührenpflichtig) gewechselt wurden, obwohl der automatische Wechsel deaktiviert war. Nach Reklamation beim Service noch am selben Tag hieß es man kümmert sich darum und es wird zeitnah korrigiert. Bis heute ist nichts passiert, trotz mehrerer Erinnerungen. Ich spare nun auf die 100k und bin dann ganz fix bei IB…

    1. Hi Michael, wir nutzen die Plattform (und die App) täglich und konnten keine Probleme feststellen. Nach unserer Erinnerung gab es aber regelmäßig mal Probleme mit den Kurslieferanten und mehrere stundenlange Ausfälle des XETRA-Handelssystems. Da kann aber Degiro dann nichts dafür, denn auch andere Broker dürften ihre Kurse nur bei VWD holen. Zutreffend ist, dass der Kundenservice qualitativ gegenüber der Anfangszeit stark nachgelassen hat, auch unter Freundlichkeitsgesichtspunkten. Wenn bei Dir allerdings tatsächlich Fehler gemacht wurden, die nicht korrigiert wirden, können wir Deine Verärgerung nachvollziehen. Wie gesagt sind wir derzeit ebenfalls dabei zu prüfen, ob die Wiese anderso ggfs. grüner ist.
      Beste Grüße!

  3. Ich habe es noch nicht tief recherchiert, aber eine Idee die Steuerlast weiter zu senken. Du gründet für deine GmbH eine Unterstützungskasse und versorgt diese mit Einzahlungen = Betriebsaufwand. Die Kasse als soziale Einrichtung legt steuerfrei an und gibt dir als GF eine Pensionszusage. Einziger Nachteil: Rente erst ab 60. Die Kasse könnte dir aber schon vorher per Kredit Liquidität geben. Was meinst du?

    1. Können wir leider mangels Erfahrungen in keinster Weise beurteilen. Klingt aber wesentlich unflexibler als das Modell, das wir jetzt fahren.

      1. „Atypisch Still
        02.09.2020
        Können wir leider mangels Erfahrungen in keinster Weise beurteilen. Klingt aber wesentlich unflexibler als das Modell, das wir jetzt fahren.“

        Welches Modell meinst du denn damit?

        1. Das Modell „keine Unterstützungskasse, keine Pensionszusage, keine Gehälter“ etc. sondern nur eine ganz normale UG mit stiller Beteiligung. Oder bist du zwischenzeitlich durch Recherche zu neuen Erkenntnissen bzgl. Unterstützungskassen gekommen?
          Beste Grüße

  4. Man sollte bei der Brokerauswahl auch berücksichtigen, dass man sowohl Degiro als auch IB das Recht einräumt, die Aktien in Deinem Depot zu verleihen, was bei einem inländischen Institut (soweit ich weiß) ausgeschlossen ist.
    Wenn der Entleiher pleite geht und Deine Aktien nicht mehr zurückgeben kann, dann steht wohl der Broker in der Haftung oder es greifen andere Sicherungssysteme (mit entsprechendem Deckel). Ein großes Depot (>500.000 Euro) ist jedenfalls bei IB für diesen Fall nicht geschützt. Ich habe jedenfalls kein gutes Gefühl dabei, wenn meine Alterssicherung ohne meine Kontrolle temporär an irgendwelche Spekulanten verliehen wird.
    Man kann wohl (zumindest bei IB) auch ein Modell wählen um die Entleihe zu untersagen, dann steigen aber die Gebühren stark an.
    Es würde mich interessieren, wie ihr dieses Risiko einschätzt, d.h. ob dies bei Eurer Brokerauswahl betrachtet wurde?

    1. Hallo Josef,
      das ist doch aber alles nichts Neues und haben wir auch schon ein paar Mal angesprochen. Was soll denn nun noch passieren nach Corona? Welches Stressszenario sollen wir uns ausmalen, in dem es in der Theorie mal zu einem Ausfall der verliehenen Wertpapiere kommen soll? Wir haben übrigens anfangs eine Stunde lang mit Degiro über Risikothemen (Degiro-seits, nicht unsererseits) telefoniert und haben genau die Fragen regelrecht seziert und sind danach in dem Vertrauen rausgegangen, dass die die Themen im Griff haben. Deshalb haben wir keine Bauchschmerzen damit.
      Beste Grüße

  5. Schöner Artikel! Was mir auch noch ganz übel aufgefallen ist, wenn man tatsächlich mal von Degiro weg möchte, sind die Wechselgebühren. Das ist echt unfassbar teuer

  6. Würdet ihr als Privatanleger im Jahr 2021 noch Degiro auswählen? Es gibt ja mittlerweile z.B. TradeRepublic u.a. kostengünstige Alternativen auch in Deutschland.
    VG

    1. Hi Regina, die Entscheidung würden wir nach dem Wertpapierkredit treffen, ob man diesen substantiell nutzt oder nicht. Wenn ja, würden wir Degiro nehmen. Wenn nein, mglw. eher einen der Neobroker, wobei wir generell eher zu Smartbroker tendieren. Gründe sind: nach unserem Eindruck größeres Handelsuniversum und echte Null Euro Gebühren. Nachteil: keine App.
      Beste Grüße

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