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Aus Degiro wird deGIERo – Gebühren- und Kostenexplosion zeigt neue Mentalität: bis zu 95 % höhere Kosten für die XETRA-Order, 140 % teurerer Wertpapierkredit, 150 % teurere Fremdwährungsumrechnung

„Die Gier ist richtig, die Gier funktioniert. Die Gier klärt die Dinge, durchdringt sie und ist der Kern jeden fortschrittlichen Geistes.“ – sagte bekanntlich Gordon Gekko und dürfte damit aber nicht Broker und ihre Preisgestaltung gemeint haben. Nach der Übernahme von Degiro durch Flatex zieht Degiro die Daumenschrauben zulasten langjähriger Kunden mächtig an.

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Der nächste Nackenschlag von Degiro: eine massive Preiserhöhung durch die Hintertür. Eine ganz unscheinbar daherkommende E-Mail gestern Abend.

Wir möchten Sie über die bevorstehenden Änderungen unserer Kundenvereinbarung informieren.

Da wir unsere Dienstleistungen ständig verbessern, stellen diese Änderungen sicher, dass unsere Kundenvereinbarung weiterhin auf unser Unternehmen abgestimmt ist und den aktuellen Verbraucherschutzvorschriften entspricht.

Wo finde ich die neuen Bedingungen und Konditionen?

[…]

Aktualisiertes und vereinfachtes Preisverzeichnis

Für uns bei DEGIRO ist es wichtig, dass unsere Konditionen verständlich sind. Das gilt auch für unser Preisverzeichnis. Wir haben dies zum Anlass genommen, unser Preisverzeichnis sorgfältig zu überprüfen, zu vereinfachen und zu aktualisieren. Das neue Preisverzeichnis ist hier zu finden. *

Alle neuen Bedingungen gelten ab dem 1. November 2021
Wenn Sie unsere Dienstleistungen weiterhin in Anspruch nehmen und diesen Änderungen nicht innerhalb von 30 Tagen widersprechen, erklären Sie sich mit diesen einverstanden. Das bedeutet, dass gemäß Artikel 2.5 der aktuellen Bedingungen für Wertpapierdienstleistungen alle Änderungen – einschließlich des neuen Preisverzeichnisses- 30 Tage nach dem Datum dieses Schreibens, am 1. November 2021, in Kraft treten. Wir möchten Sie daran erinnern, dass Sie jederzeit die Schließung Ihres Kontos beantragen können, wenn Sie damit nicht einverstanden sind.

Mit freundlichen Grüßen,
DEGIRO

Nichts Böses ahnend, wurden doch aussagegemäß nur einige Bedingungen „aktualisiert“. Dann aber in einem der unteren Absätze noch der Hinweis, dass das Preis-/Leistungsverzeichnis „vereinfacht“ und „aktualisiert“ wurde. Nanu? Das sind doch aber verdächtige Worte, die hier verwendet werden.

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„Wir glauben an Transparenz“ – degiro.de, 01.10.2021

Von Degiro ist man schlicht nicht gewohnt, dass man hinterrücks verarscht wird. Dies scheint sich nun zu wandeln, und der deutsche Geist, der stets verneint, scheint bei Degiro immer stärker durchzukommen. Denn nach der Abschaffung des Geschäftskundenangebots (wir berichteten) wird nun die Mindestgebühr einer XETRA-Order verdoppelt, die Fremdwährungsumrechnungsgebühr gar von 0,1% auf 0,25% angehoben. Noch krasser aber das: die Sollzinskonditionen werden brutalstmöglich umgestaltet.

Überzeugte uns Degiro seit dem Markteintritt in Deutschland 2014 vor allem dadurch, dass die Marktzinskonditionen fair mit „Benchmark-Zins + 1,25 % Marge“ an den Kunden weitergereicht wurden, kommt nun die radikale Wende. Degiro legt die Wertpapierkreditzinsen stattdessen mit dem Mond-Zins von 3 % fest. Ein Schlag ins Gesicht für diejenigen, vor allem für uns, die Degiro seit 2014 tatkräftig unterstützt haben und die guten Konditionen beworben haben, wo wir nur konnten. Ein Schlag ins Gesicht für diejenigen, die seit 2014 das Folgende glaubten:

Die Gebühren, die Sie für Ihre Finanztransaktionen entrichten müssen, sind zu einem großen Teil ausschlaggebend für Ihre Rendite. Jedoch nicht bei DEGIRO. Mit seinen niedrigen Preisen, die am Markt ihresgleichen suchen und den zahlreichen Trading-Optionen ist DEGIRO eine Großhandelsplattform für alle Anleger, die online traden möchten.

[…]

DEGIRO ist das erste Brokerhaus, das Großhandelspreise auch für Privatanleger bereitstellt. 

degiro.de, Stand 2015

Professionelle Möglichkeiten & Gebühren für jeden Investor. Damit hat DEGIRO eine Revolution ausgelöst.
Was einst als Handelsplattform für institutionelle Anleger begann, steht heute allen Privatanlegern offen.

degiro.de, Stand 2018

Genau das, die Großhandelspreise, die an den Kunden weitergereicht werden, waren das Faire, waren das Überzeugende an Degiro. Dass die Innovation einen langsamen, qualvollen Tod sterben wird, war nach dem Abgang der Gründer und der Übergabe des Unternehmens an einen trägen deutschen Konzern (wir haben die FlatexDegiro-Aktie wegen Degiro gekauft, nicht wegen Flatex) eigentlich abzusehen. Degiro ist ein Broker, der sich unter dem Dach von Flatex ganz offensichtlich von nun an zurückentwickelt.

Preiserhöhungen gerade im Zinsbereich sind schlicht durch nichts zu rechtfertigen. Mit der Transaktionsmasse, die man bisher erreicht hat, sind höhere in Rechnung zu stellende Kosten unglaubwürdig. Zu beachten ist, dass im Zinsbereich bei den Wertpapierkrediten bisher schon eine fette Sonder-Marge erhoben wurde, da der Benchmark-Zins seit vielen Jahren negativ ist, aber von Degiro mit mindestens 0 % festgelegt wurde. Degiro geht also von einer Zinsmarge von real knapp 2 % hoch auf über 3,5 %. Für einen besicherten Kredit wohlgemerkt, der täglich glattstellbar ist, obwohl 3 % schon ein realistischer Preis für unbesicherte Kredite ist. Das ist sicherlich grob die vierfache Zinsmarge, die traditionelle Banken bei besicherten Baufinanzierungen reinholen.

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Der Vertrauensbruch ist groß, dass Degiro sich über Jahre hinweg als Partner für den Vermögensaufbau von Privatanlegern dargestellt hat und nun einer der wesentlichen Hebel – other people’s money – ganz massiv beschnitten wird. Es ist bei einem total return von 7 % bei Aktien sehr wohl ein Unterschied, ob die Hebelfinanzierung rund 1 % kostet, oder ob sie 3 % kostet. Hat Degiro uns dadurch über sieben Jahre dabei geholfen, signifikante Mehrerträge zu erwirtschaften, so siegt nun deren Profitgier über die gute Partnerschaft mit den Kunden. Glück hat derjenige, der zufällig genau die sieben goldenen Jahre gut gehebelt mitgenommen hat. Pech haben alle Neukunden.

Das Ende vom Lied ist, dass Degiro aus unserer Sicht nicht nur für Geschäftskunden gestorben ist, gestorben und verbrannt. Sondern mit dem gestrigen Tage auch der Anfang vom Ende eines der wohl besten Brokers für Privatkunden eingeläutet wurde. Wir können Degiro nun absolut nicht mehr empfehlen und raten von einem Degiro-Depot folglich auch ab. 

Zwar muss man fairerweise sagen, dass Degiro an anderer Stelle kompensierend Gebühren verringert hat. Allerdings war die Börse-Frankfurt-Order mit 7,50 + 0,09 % bisher schon absurd überteuert. Und der Wertpapierkreditzins ist nunmal der wesentliche Hebel. Degiro zerstört sich selbst als zuverlässigen Partner für den Vermögensaufbau und das ist das eigentlich Traurige für uns. Zwar sind wir mittlerweile bei weitem nicht mehr so hoch gehebelt unterwegs, wie zum Start unserer Investmentreise. Trotzdem sind wir aber natürlich weiterhin auf günstige Finanzierung angewiesen – es wäre auch ziemlich blöd, diese sausen zu lassen. 

Wir befinden uns nun bereits im Depoteröffnungsprozess bei Comdirect und Flatex – welchen wir dann konkret nutzen, entscheiden wir noch. Hinsichtlich des Wertpapierkredits kommen die beiden genannten Anbieter mit mindestens 3,9 % Sollzins ebensowenig infrage wie Degiro zukünftig. Für kompromisslos günstige Gebühren und marktgerechte Sollzinsen bei Wertpapierkrediten bleibt uns nur noch das Interactive-Brokers-Anbieteruniversum. Auch hier werden wir kurzfristig mit dem Eröffnungsprozess beginnen. Nach wie vor haben wir keinerlei Verständnis dafür, dass Geschäftskunden angeblich teurer und aufwändiger im Unterhalt sind, als Privatkunden. Alles hätte schon digitalisiert werden können; alle jährlich vorzulegenden Unterlagen (Handelsregisterauszug, LEI, etc.) wären mit etwas gutem Willen automatisiert abfragbar. Allein, es scheint am Willen zu fehlen.

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Mit dem Kundenservice von Flatex haben wir auch nochmal Rücksprache gehalten, ob hier dasselbe wie bei Degiro zu erwarten ist, nämlich die Kündigung des Geschäftsdepots. Immerhin handelt es sich um dieselbe juristische Person, Degiro ist ja nur Zweigniederlassung der deutschen Flatex-Gesellschaft. Und angeblich bietet Flatex Geschäftskundendepots weiterhin regulär an und es gibt keine Pläne, dies einzustellen. Aber was soll der Kundenservice uns auch anderes sagen als die vordefinierten Textbausteine? Über drei Jahre gab es vom Degiro-Kundenservice nur hinhalten, was die Neueröffnung von Geschäftsdepots anbelangt. Seit zwei Jahren fragen wir nun erfolglos bei Smartbroker nach, wann Firmendepots wieder möglich sind. Die Entwicklung im Broker-Bereich ist derzeit unglaublich unbefriedigend. Zumindest für Geschäftskunden. Aber diese gibt es ja nun mal auch. 

Für uns wird durch die äußerst unerfreulichen Neuerungen bei Degiro nun tatsächlich das meiste schlechter. Wir verlieren mit den bislang günstigen Konditionen auch die angenehme Degiro-Webtrader-Oberfläche mit konsolidiertem Echtzeitgesamtdepotstand. Zukünftig müssen wir verschiedene Broker mit zum Teil fragwürdigem Design nutzen, womöglich noch ohne App, und die Bestände sind aufgeteilt auf die Anbieter. 

Die wahnsinnige Enttäuschung ist uns sicherlich anzumerken. Die Kündigung durch Degiro als maßgeblichem Bestandteil für das Gelingen und die reibungslose Verwaltung unserer Sparschwein-UG führt sicherlich zur bislang größten Krise der Sparschwein-UG. Eine Krise, die natürlich auch wieder Chancen birgt und deren Herausforderungen lösbar sind und die wir auch lösen werden. Allerdings waren das Degiro-Depot und die damit verbundenen Konditionen schon ein ganz ganz starkes Argument, die Wertpapieranlage im Unternehmensmantel auch wirklich anzugehen, wurden laut Degiro-FAQ von 2015 Geschäftskonten sogar noch innerhalb von drei Tagen eröffnet. Das ist alles Vergangenheit.

Der Abschied ist bekanntlich ein scharfes Schwert.

 

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34 Gedanken zu „Aus Degiro wird deGIERo – Gebühren- und Kostenexplosion zeigt neue Mentalität: bis zu 95 % höhere Kosten für die XETRA-Order, 140 % teurerer Wertpapierkredit, 150 % teurere Fremdwährungsumrechnung“

  1. Danke für den schnellen Beitrag, liebes Team. Bei allem Frust: Der Wertpapierkredit war für mich als Privatinvestor der größte Mehrwert von Degiro. Ohne diese, bzgw, bei dem hohen Zins, macht das kaum noch Sinn hier zu bleiben. Ich bin sehr gespannt für welchen Broker Ihr Euch entscheidet. Smartbroker ist meines Kenntnisstandes nach bezüglich des Wertpapierkredites die nächstbeste Alternative, aber leider wegen der Schufa-Abfragen bei der Kreditnutzung nur bedingt eine Möglchkeit. Da ich parallel im Bereich Immobilien unterwegs bin, kann ich kaum einem normalen Bankbearbeter erklären, warum ich eine 6-stellige Kreditlinie auf ein Aktiendepot habe. Das ist alles erstmal ziemlich unglücklich.

  2. Da ihr euch überlegt einen IB-Anbieter für den Wertpapierkredit zu nutzen:
    Ich nutze BANX, bei denen laut Webseite der Zins bei 1,5% (in EUR und unter 100.000€) liegen sollte. Wenn man dies jedoch nachrechnet, kommt man auf 2,5%. Wenn man sich an den Kundensupport wendet, dann wird einem dieser Fehler bestätigt und die zu hoch gezahlten Zinsen auch erstattet. Das war der Stand im letzten Jahr. Beim erneuten Nachrechnen vor ein paar Wochen ist jedoch aufgefallen, dass die zu hoch gezahlten Zinsen derzeit wieder nicht zurückgezahlt werden und wieder der Kundensupport angeschrieben werden muss. Das Problem wird erneut geprüft.
    Anscheinend muss man zumindest einmal im Jahr kontrollieren, ob die zu hoch gezahlten Zinsen auch tatsächlich erstattet werden. Das Problem der zu hoch gezahlten Zinsen selbst liegt laut Kundensupport von BANX an IB. Dementsprechend kann das Gleiche auch bei den anderen IB-Anbietern der Fall sein. Das entzieht sich jedoch meinen Kenntnisstand.

    1. @BANX: Danke für die Info. Das heißt du checkst – sagen wir – quartalsweise, die Zinsen und prüfst, ob wirklich nur 1,5% angerechnet wurden, falls nicht, dann Kontakt zum Kundensupport?

  3. Ich verstehe, dass das für euch nun ärgerlich ist, weil dies das gesamte Konzept ins Wanken bringt. Was nutzt einem der UG-Mantel, wenn man keinen brauchbaren Broker findet, der das Geschäftsmodell zu günstigen Konditionen ermöglicht?
    Allerdings wundert mich die Vorgehensweise nicht wirklich: gerade weil ein solcher Unternehmensmantel so schön privilegiert ist, ist es doch aus Brokersicht absolut verlockend, etwas von der erzielbaren Mehrrendite gegenüber klassischen Privatkunden für sich zu vereinnahmen. Erst recht, weil die Regulierungswut der EU für Geschäftskunden inzwischen einen erheblichen Verwaltungsoverhead mit sich bringt. „Gier ist gut“, oder wie war das doch gleich?
    Ich bin auf jeden Fall gespannt, von wievielen Websites der Finanzbloggerszene nun nach und nach die Affiliatelinks verschwinden werden. Degi(e)ro wird ja landauf, landab wie Sauerbier angeboten. Muss mal schauen, wie weit sich das nun für Kunden mit Schweizer Domizil negativ auswirken wird. Kann mir aber gut vorstellen, dass Degiro nach wie vor einer der Favoriten bleiben wird bei vielen, weil die heimischen Alternativen weiterhin erheblich teurer sind – und zumindest der mögliche Kredithebel ist wahrscheinlich eh nur für einen sehr eng begrenzten Kundenkreis relevant und vor allen Dingen wohl eher kurzfristig als langfristig.

  4. Zum Thema Wertpapierkredit:

    Wenn man bei der Comdirect einen Vermittlerwechsel zur wallstreet:online capital AG macht, gibt es 35 % Rabatt auf den Zinssatz für den Wertpapierkredit, d. h. es sind nur noch ~ 2,5 % p.a. eff. zu zahlen. Details siehe hier: https://www.fondsdiscount.de/depot/online-vermittlerwechsel/vermittlerwechsel.php?task=form&form=comdirect

    Den günstigsten Wertpapierkredit bei einem deutschen Broker gibt es derzeit bei der Fondsdepot Bank. Dort zahlt man den Euribor – Dreimonatsgeld zzgl. 2,25 %. Derzeit sind dies 1,73 % p.a. eff. Details siehe hier: https://www.fondsdepotbank.de/produkte-und-leistungen/effektenkredit/

  5. Hat schon jemand diesen Vermittlerwechsel gemacht?
    Scheint ja recht risikolos zu sein, da keine Gebühren oder Fristen.
    Ich werde (vorerst) bei degiro bleiben, aber der Kredit lohnt jetzt natürlich deutlich weniger. Und habe ja mit Absicht darauf geachtet das meine Aktien und ETF das Rating A haben.
    Gut der Kauf in HongKong und Japan wird günstiger…..aber gesamt gesehen wird alles teurer für mich.
    Optionen gehen auch wieder auf einen 1€, waren die Stolz damals als sie von einem Euro auf 0,75€ gingen….

    1. Ich bin leider auch betroffen. Habe einen hohen 5-stelligen WP-Kredit bei Degiero laufen. Werde jetzt wohl deutlich eher anfangen müssen den Kredit zu tilgen als ursprünglich mal geplant. Aber es mangelt ja auch an alternativen Vorgehensweisen. Denn ärgerlich für Privatkunden ist obendrein, dass der Depotübertrag mit 10€ pro Postion quasi vollkommen absurd ist (zumindest wenn man ca. 100 Positionen) hat. Und alles verkaufen und die Gewinne versteuern ist auch keine echte Alternative. Ich werde das ganze jetzt – leider zu deutlich erhöhten Konditionen – erstmal laufen lassen und so langsam den Markt sondieren. Ich bin jedenfalls gespannt zu welchem Broker ihr wechselt.
      Beste Grüße

      1. Es bleibt hierbei nicht bei den 10 Euro. Hatte nur für meine 2 gme Positionen von der NYSE und Tradegate gefragt: zweimal mindestens knapp 50 Euro.

        IBKR Konto ist eröffnet, bzw. Prozess läuft und falls es sich steuerlich mit verkauf/kauf nicht vernünftig ausgeht, wird auf ibkr mit zukünfitgen Löhnen gehebelt, ausgezahlt und der degiro kredit damit getilgt.

        1. @Volker: Sehr gute Idee. Ich überlege nun auch bei Interactive Brokers/BANX ein Depot zu eröffnen. Ich möchte den „Shift“ des WP-Kredits aber beschleunigen und nicht nur zukünftige Einzahlung dorthinlenken, sondern bestehende ETFs/Aktien zu Interactive Brokers/BANX übertragen. Weiß denn jemand wie es mit den Kosten für einen Depotübertrag zu Interactive Brokers/BANX steht, bspw. von Smartbroker oder Scalable?

        2. Hallo Volker,
          Deine Vorgehensweise: „…wird auf ibkr mit zukünfitgen Löhnen gehebelt, ausgezahlt und der degiro kredit damit getilgt…“ klingt nach einer guten Idee. Weißt Du, oder jemand anderes hier, ob man den WP-Kredit bei Banx tatsächlich zur freien Verwendung, also z.B. zum Cash-out auf ein Girokonto, nutzen kann oder ob man damit nur Wertpapiere bei Banx hebeln kann? Wenn letzteres zutreffen würde, wäre die tolle Idee ja leider nicht umsetzbar.
          Hat jemand Erfahrungen damit?

          1. Hallo David,
            seit dem Brexit und dem Umzug der Konten nach zum Beispiel Irland ist es zumindest meines Wissens nach nicht mehr möglich Guthaben auszuzahlen, wenn man einen negativen Cashbestand hat, auch wenn es die Margin erlaubt. Das ging nur bis Anfang dieses Jahres und bis dahin konnte ich das auch erfolgreich machen. Seitdem jedoch nicht mehr.
            Das ist meine Erfahrung bei BANX. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es bei den anderen Resellern ebenfalls der Fall ist.

  6. was für ein Mist, dank einem Mitschreiber hier habe ich mir die Fondsdepotbank mal angeschaut und die 30€ im Monat wären ja noch verkraftbar gewesen, aber dann erheben die kollegen auch noch verwahrentgelte auf ETFs . . . ja Mensch, wie schade das Ganze. Bisher hatte es so gut geklappt.

  7. Bin auch voll getroffen.
    Habe aktuell einen hohen fünfstelligen WP-Kredit laufen und wollte den kurzfristig sogar noch deutlich ausweiten für das Eigenkapital einer Immobilienfinanzierung. Debit Geld Limit habe ich für diesen Monat schon deutlich ausgeweitet, das ist also ein sehr unglückliches Timing.

    Letztendlich werde ich nun doch auch ein Depot bei IB eröffnen und aber nicht alles übertragen, sondern einen schleichenden Übergang machen.
    Degiro wird natürlich keine Käufe mehr sehen.
    Der mögliche Werpapierkreditrahmen verkleinert sich dadurch für mich temporär etwas, damit ist beim aktuellen Kursniveau aber zu leben.
    Sollten sich die Kurse nochmal deutlich vergünstigen, mache ich dann vielleicht doch einen Übertrag, wobei ich das zwischen zwei ausländischen Brokern eigentlich vermeiden möchte.

    1. Übrigens auch aus Sicht von Flatex/Degiro eine ganz schlechte Entscheidung.
      Es ist sehr wahrscheinlich, dass hinter über 90% der genutzten WP-Kredite die Preissensibilität hoch genug ist, um das Angebot zu 3% nicht mehr bei Degiro wahrzunehmen.
      Ich erwarte deshalb, dass sich das WP-Kreditvolumen auch um mindestens 80% reduziert innerhalb eines Jahres. Und die doppelte Marge auf nur noch ein Viertel des Volumens wird kein gutes Geschäft sein für FlatexDegiro.
      Hätten sie den Zins dagegen um 0,5% erhöht, wäre sicher auch ein guter Teil zähneknirschend dabei geblieben.

  8. Danke für den Link, hatte das nicht finden können.

    Vielleicht wollen sie die ganzen langfristigen WP-Kredithalter auch einfach nur loswerden . . . mit Tradern wird sich vermutlich einfach mehr Geld machen lassen.

    1. naja, wenn es gut programmiert ist und mit den Sicherheiten nicht ans Limit gegangen wird, dann ist der WP-Kredit eigentlich einfach verdientes Geld für Degiro.

      Es ist vielleicht noch nicht ganz ausgeschlossen, dass das Ganze vielleicht nochmals revidiert wird, wenn die Abstimmung mit den Füßen in den nächsten 6 Monaten extremer ausfällt, als sich FlatexDegiro das gedacht hat.

  9. Mir geht es wie vielen hier und bin echt verärgert ggü. Degiro. Ich bin über diese Seite auf Degiro aufmerksam geworden und nutze den Wertpapierkredit, der nun so keinen Sinn mehr macht.
    Ich habe schon ein Konto bei IB (für Optionen) und werde mein Dividendendepot wenn dann dahin umziehen. Eine Übertragung von meinen vielen kleinen Positionen wird keinen Sinn machen, vor allem habe ich auch gehört dass des Monate dauern wird bei Degiro. Hab zum Glück im Verlusttopf noch einige Verluste so dass die Gewinnmitnahmen nicht so stark ins Gewicht fallen. Trotzdem ist es ein unnötiger Aufwand den man nun hat.
    Kann jeden empfehlen auf entsprechenden Bewertungsseiten mal schön seine Meinung zu Degiro zu schreiben, werde ich auch noch tun.

  10. Nicht überraschend, wenn Flatex am Ruder ist. Zur Erinnerung:
    Flatex hatte für Privatkunden nicht nur Negativzinsen eingeführt, sondern auch noch Depotgebühren (%ual auf den Depotwert.

    Für wenig aktive Trader (selbst mit meist leerem Verrechnungskonto), war Flatex ab da absolut unattraktiv, zumal es auch noch Gebühren auf ausländische Dividendenzahlungen gab.

    Überraschend, dass nicht noch pro Login eine Gebühr anfällt.

  11. Ich bin richtig erschrocken als ich das PDF mit den Unterschieden gefunden hatte. Der Wertpapierkredit wird so nicht mehr interessant sein für mich (mittlerer 5-stelliger Betrag), und die Kosten bei AutoFX fallen absolut zwar nicht so ins Gewicht, aber eine Preiserhöhung von 150% ist schon mal nicht ohne… Habe an DEGIRO geschrieben. Befürchte zwar dass dies nichts bringen wird, aber wer weiß, wenn genügend andere Kunden auch schreiben… Dachte das Thema „Broker“ wäre für die nächster Jahre für mich erledigt. Tja… Grüße

    1. Hallo Mario,
      auch in absoluten Werten ist die Erhöhung beim AutoFX spürbar. Kamen bisher bei einer Transaktion in Höhe von 5.000 € also 5 € auf die eigentlichen Transaktionskosten (die zwar auch weiterhin sehr günstig sind) drauf, werden es zukünftig schon 12,5 € sein. Daran sehe ich, dass damit auch das Handeln an Auslandsbörsen zu extrem niedrigen Kursen nicht mehr uneingeschränkt als Pro-Argument für Degiero gilt. Extrem schade. Ich dachte nämlich auch, dass ich mich jetzt erstmal nicht mehr bemühen muss.

      1. Danke für den Kommentar Jimbo. Ich hatte in erster Linie nur an die eingehenden Dividenden gedacht… Du hast natürlich völlig Recht! 🙁 Das ist ja die nächste Katastrophe, da ich bei degiEro fast ausschließlich US Aktien handle. Muss ich fast überlegen, ob ich für USD AutoFX deaktiviere. Zahlt sich ja schon bei < 5K aus, und solange man nicht manuell tauscht entstehen dann erstmal keine Kosten. Dann natürlich mit Fremdwährungsrisiko/chance.

        Aber das ist alles keine Lösung. Muss jetzt aber schauen wie ich damit kurzfristig umgehe, denn 30 Tage Vorwarnung für so massive Änderungen sind die nächste Sauerei.

  12. Danke an die Achgut-Autoren für den Artikel. Bin ebenfalls betroffen und hätte das ohne den Artikel erstmal nicht bemerkt. Werde wohl kurz- bis mittelfristig zu den Interactive Brokers wechseln. Alleine die versteckte Ankündigung erzeugt bei mir soviel Vertrauensverlust, dass ich denen nicht mehr mein Geld anvertraue.

  13. Hallo Banx,
    danke für die schnelle Antwort.
    Das hieße dann aber, dass die sehr gute Idee von Volker: einen WP-Kredit bei Banx zu nutzen, um den den WP-Kredit bei DEGIERO abzubezahlen, also quasi einen Quertransfer zu machen, so leider dann nicht umsetzbar ist.
    Beispiel zur Verdeutlichung.
    1. Einzahlung von 10.000 € bei Banx -> Kontostand = 10.000 €
    2. Kauf von Aktien/ETFs in Höhe von 10.000 € -> Kontostand = 0 €
    3. Auszahlen von 2.000 € -> Kontostand = -2.000 € (hierauf dann 1,5 % WP-Kredit-Zinsen zahlen)
    4. Diese 2.000 € nutzen um den WP-Kredit bei DEGIERO zu tilgen

    Hast Du / habt ihr andere Ideen, wie man das trotzdem iwie umsetzen könnte?
    Beste Grüße
    David

    1. Hallo David,
      ja, genau nach deinem Beispiel hatte ich es bisher immer gemacht. Der Punkt 4. war dann eben nicht die Tilgung eines anderen WP-Kredits sondern die Sicherheit, dass man im Falle einer größeren Zahlung (zB Autoreparatur) ohne ETF-/Aktienverkauf schnell an Geld kommt und ansonsten nur einen geringen Geldbetrag (durchschnittliche Ausgaben von zwei Monaten) auf dem Girokonto lassen musste.

      Ich habe ein paar Aktien bei smartbroker abgelegt. Dort sind die Wertpapierzinsen zwar höher, aber man kann sich den Kredit zur freien Verwendung auch mit dem dadurch entstehenden negativen Cashbestand auszahlen lassen. Und man zahlt die Zinsen auch nur auf das tatsächlich ausgezahlte Geld und nicht auf den beantragten Rahmen.
      Aber dies wird euch mit eurer Ideen nicht wirklich weiterbringen.

  14. Hinweis für alle Wechsler mit Wertpapierkredit bei DeGiro:
    Bei IBKR hat man 4x Margin zum jeweiligen Referenzwert (Beleihfaktor des Portfolios, der vom Asset-Typ abhängt, mal Vier als Buying Power), nicht die 50% Margin (Beleihwert mal Zwei als Buying Power) wie bei DeGiro (oder wie DeGiro es nennt 100% Wertpapierkredit).
    Somit fällt ein Teiltransfer einfacher. Man muss nicht das gesamte Portfolio übertragen, um sich wieder die Basis für den genutzten Kredit zu schaffen. Es genügt, etwas mehr als 5/4 der bisherigen Kreditsumme zu IKBR zu übertragen, um sich den gleichen Rahmen dort wieder aufzubauen.
    Dann ist man bei DeGiro kreditfrei und kann den Account weiterführen, oder bei besseren Gelegenheiten stückweise ausschleichen.

    1. Wer bei einem aufs fünffache gehebelten Depot nachts schlafen kann bewegt sich auf dem Level von Bill Hwang vom Archegos ‚Family Office‘. 😀

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